Die Pandemie und wir…

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Berlin, Mitte März im Jahr 2020, die Pandemie hat uns den lang ersehnten Frühlingsanfang ordentlich durcheinander gebracht. Das neue Motto heisst: Kontaktverbot, #Stayhome but #stayconnected.

Das schützt uns gegenseitig aber macht das Arbeiten leider für viele fast unmöglich. Das Motto: minimal physischer Kontakt mit der Außenwelt, damit die Ansteckungskurve flach bleibt. Wenn wir für absolut notwendige Besorgungen das Haus verlassen, dann mit den uns möglichen Vorsichtsmaßnahmen wie z.B. Handschuhen, bald auch Atemmaske, und bei der Heimkehr: Straßenschuhe vor der Tür lassen, Hände richtig waschen.

Selbst Google fragt schon nach, ob Coronavirus bedingt andere Öffnungszeiten gelten, denn auch der Kulturbetrieb wird größtenteils eingestellt und die Schulen bleiben mindestens bis Ostern geschlossen. Die fragwürdige Fixierung der Hamster auf das Toilettenpapier lässt manche noch schmunzeln. Doch das Virus ist eine große Herausforderung, gerade für Risikogruppen, deren Angehörige und für die vielen Freiberufler und Künstler, deren Rettungsschirm nicht aus Gold sondern dünnen Metallstreben ist.

Als Angestellter ist alles besser?

In solchen Momenten vermisse ich manchmal das Angestelltendasein. Da kann man auch mal krank sein oder vom Gesundheitsamt verschrieben frei bekommen. Aber für Selbstständige, wie uns Fotografen, die Make-up-Artists, Modells, Filmemacher und Publikumskünstler ist die Situation nicht ohne verheerende Folgen: Alles wurde auf ein absolutes Minimum reduziert: Die Straßen sind leer, viele Geschäfte geschlossen, Veranstaltungen und Shootings werden gecancelt; Workshops oder Produktionen verschoben und neue Anfragen bleiben fast komplett aus. Auf absehbare Zeit werden wohl erstmal keine Termine mehr gemacht. Auch mit der Absage von vielen Events, wird so manchem freiberuflichen Redner oder Showtalent gerade auf unbestimmte Zeit bewusst, wie abhängig ihr Einkommen vom Publikum ist, dass nicht panisch aus dem Raum rennt. Das „Social Distancing“ hat bereits jetzt unsere Wahrnehmung von Normalität verändert. Doch die Veränderung der eigenen Routine verlangt von vielen erstmal ein Umdenken und eine finanzielle Rücklage für die laufenden Kosten.

Anspruch auf Unterstützung

Die Bundesregierung stellt für Künstler und Kreative umfangreiche Hilfen und einen Schutzschirm bereit. Darüberhinaus gibt es z.B. den Kinderzuschlag und wenn alle Stricke reißen, verspricht die Agentur für Arbeit auch online und telefonisch schnelle Abhilfe.

Verdienstausfall: Wer als Selbstständiger oder Freiberufler nachweislich am Virus erkrankt und z.B. in häuslicher Quarantäne bleiben muss, ist bei Verdienstausfall abgesichert. Eine Entschädigung ist mit dem Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten möglich.

Wie geht es weiter?

Die Folgen, die sich jetzt aus der Virusverbreitung ergeben, sind für mich als Einzelnen nicht abzusehen. Deshalb sind wir jetzt irgendwie alle im Neuland unterwegs. Einige Experten gehen davon aus, die Situation könnte bis zu 6 Monaten andauern. Manche Aufgaben kann man zum Glück auch von zu Hause aus und ohne direkten Kundenkontakt machen. Doch für die nächsten Monate ist das keine Lösung, vor allem wenn auf einmal der Rest der Familie auch zu Hause ist. Da kann es öfter mal kompliziert werden – die eigene Tätigkeit neben den Bedürfnissen der Familie zu organisieren.

Das neue Leben und Arbeiten ist gewöhnungsbedürftig, doch es bietet auch die Chance, unseren Arbeitsalltag neu zu gestalten.


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