Die Rolle der Medien

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Das Fernsehen ist tot, lang lebe das Fernsehen: Eine kleine Reise durch die Zeit der Medien

Die Medienwelt ist ein ständig wechselndes Kaleidoskop, das unsere Gesellschaft und Kultur geformt hat. Von den anfänglichen Erzählungen bis zur digitalen Revolution hat sich die Art und Weise, wie wir kommunizieren und unsere Geschichten teilen, radikal verändert.

  • 300.000 v. Chr. – Schon damals leuchteten die Gesichter der Nomaden im Schein des Feuers, während sie ihre Geschichten von fernen Ländern, gefährlichen Tieren und heldenhaften Taten austauschten. Vielleicht liegt hier, in der flackernden Dunkelheit, der Ursprung unseres unstillbaren Verlangens nach guten Erzählungen.
  • 10.000 v. Chr. – Als die Menschen sich in Dörfern niederließen – manche sagen, vor allem, um Bier zu brauen -, wurden Marktplätze und Tavernen zum Tummelplatz der ersten Geschichtenerzähler. Umgeben von staunenden Zuhörern, die an ihren Lippen hingen, wurde jede ihrer Geschichten zu einem lebendigen Ereignis.
  • 400 n. Chr. – Bald kamen die Kathedralen hinzu, hoch in den Himmel ragend, an ihren Wänden lebendige Gemälde und Fresken mit biblischen Szenen. Mehr als nur Kunst, sondern auch erste Instrumente zur visuellen Verankerung von Glaubenssymbolen.
  • 1440 n. Chr. – Mit der Erfindung des Buchdrucks werden Bücher zum Allgemeingut. Wissen und Geschichten verbreiten sich wie ein Lauffeuer in Städten und Dörfern und wecken den Wissensdurst der Menschen.
  • 1920er Jahre – Die Blütezeit von Radio und Fernsehen beginnt. Eine Zeit, in der sich die Familien um die Radios und später um die Fernsehgeräte scharen. Jede Sendung öffnet ein Fenster in eine andere Welt, baut eine Brücke zu unbekannten Kulturen und fernen Ländern.
  • 1979 – Die mobile Revolution bringt die Musik auf die Straße. Der erste Walkman, das Gefühl, die ganze Welt in der Tasche zu haben – unbezahlbar. Dieses Gefühl von Freiheit und Individualität verändert das Musikerlebnis für immer.
  • 1990 – Das Internet-Zeitalter beginnt. Die digitale Welt verändert erneut alles – Informationen reisen mit Lichtgeschwindigkeit, die ganze Welt ist nur einen Klick entfernt.
  • 2000 – Im Zeitalter der Smartphones sind die Menschen vernetzt, zumindest mit ihren Geräten. Überall tauchen sie in ihre Smartphones ein, ständige Begleiter, die uns mit der Welt verbinden, uns aber auch manchmal von der unmittelbaren Realität entfremden. Mobilfunkantennen sind inzwischen höher als Kirchtürme.
  • 21. Jahrhundert – Und schließlich die vielleicht größte Erfindung, der Durchbruch in der KI-Forschung. Wir sprechen mit künstlicher Intelligenz, die uns im Idealfall hilft, das Wesentliche aus der Informationsflut herauszufiltern. Eine Zukunft, in der die Technologie unsere Wahrnehmung der Welt erneut verändern und uns neue Wege des Lernens, Verstehens und Kommunizierens eröffnen wird.

Heute ragen die Receiver und Telefonmasten in den Himmel, eigentlich ein Symbol der globalen Verbundenheit und Kommunikation. Sogar am Horizont kreisen die Satelliten um uns, die eine ständige Erreichbarkeit versprechen.

Persönlich war ich schon immer von den Medien fasziniert. Die Bilder auf Postern und in Magazinen waren Fenster zu einer größeren, aufregenderen Welt. Meine Neugier (und kindliche Angewohnheit den Kameras einfach zu folgen) brachte mich dazu, einem Bundeskanzler die Hand zu schütteln, als Statist in einem Kinofilm mitzuwirken und meinen ersten Kurzfilm zu drehen. Als Künstler habe ich an der Produktion von Werbespots, Musikvideos und Filmen mitgewirkt und wurde sogar als Experte für Porträtfotografie im Fernsehen eingeladen.

Nun, in einer Welt, in der Medien schneller und vielfältiger als je zuvor sind, stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Ära der digitalen und vernetzten Realitäten. Doch trotz aller Veränderungen bleibt eines konstant: Die Kraft der Bilder, Geschichten und Medien, die unsere Träume und unsere Realität formen.

In diesem unendlichen Strom der Medien liegt jedoch auch eine Warnung: Wir dürfen unsere eigenen Bilder und Träume nicht vernachlässigen. Lasst uns die Medien nutzen, um Brücken zu bauen, nicht um Mauern zu errichten. Denn letztlich sind es unsere Geschichten, die uns definieren und uns verbinden – über alle Grenzen und Zeiten hinweg.


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