Die Rolle der Medien

Featured image for “Die Rolle der Medien”

Seit meiner Kindheit spielen die Medien zunehmend eine entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft und auch für mich persönlich und beruflich seit 20 Jahren. Auch wenn sich die Medienwelt in ihrer äußeren Form verändert hat, die Mechanismen sind ähnlich und eigentlich viel älter. Die Medien hatten technische Katalysatoren, den Buchdruck, die Erfindung des Radios und des Fernsehens und nun die sozialen Medien, die die ganze Welt schneller und kleiner erscheinen lassen. Die Betreiber dahinter sind mittlerweile ähnlich stark wie vor 1000 Jahren die Kirchen. Nur das die Religionsvermittler mittlerweile Influencer sind und jeder will auf die ein oder andere Weise dazu gehören.

Mit Hilfe dieser „Verbindung“ gelangt direkt in die Köpfen und über die Gefühle auch Herzen der Menschen. Menschen bekommen so neue Bilder, an die sie glauben können, oder die sie in ihrem Leben verfolgen. Bilder bedeuten Macht. Große Marken benutzen Bilder nicht nur um ein Produkt zu verkaufen, sondern ein Lebensgefühl, einen Lifestyle – den man, wenn man ihn sieht, auch gern selbst erleben möchte. Auch deswegen sind dieses Jahr wieder so viele Flugzeuge am Himmel wie nie zuvor in der Geschichte unserer Menschheit. Menschen sind weniger im Hier und Jetzt, sondern mehr in Gedanken, in Bildwelten versunken, wo der Kopf neuen „Zucker“ bekommt.

Ebenso als 1989 die Mauer in Deutschland fiel, spielten die Medien eine nicht unwesentliche Rolle. An der Grenze waren netterweise viele Antennen installiert, sodass man auch im Osten das Westfernsehen empfangen konnte. – Nicht überall, in Dresden gab es wohl weniger Empfang, deshalb nannte man es auch manchmal „Das Tal der Ahnungslosen“. Obwohl es unter Strafe stand, den „Feindsender“ einzuschalten, schauten viele daheim. Ich weiß noch, wie ich an unserem Fernseher auf einmal Sat.1 beim Drehen der Regler entdeckte und von da an die ganzen Zeichentrickserien schauen konnte – und die Werbung. Man kann sich kaum vorstellen, welche Wirkung die bunten Bilder von unzähligen Produkten wie Autos, Früchten und entfernten Reisezielen auf die Leute hatten. Da wurden Bedürfnisse geweckt, die man vorher gar nicht kannte.

Heute sind nicht mehr Kirchen die höchsten Bauwerke im Dorf, sondern die Antennenmasten, die überall in den Himmel ragen – um den Menschen näher zu sein – und damit die Welt der Medien direkt auf unsere Telefone gelangt. Es ist eine neue Welt, voller Inhalte und ab und zu etwas Werbung.

Wir sind weltweit verbunden, wissen dank der Medien was jetzt gerade am anderen Ende der Welt passiert. Doch die Gefahr besteht, dass wir uns selbst in diesem endlosen Stream der Welt selbst verlieren und unsere eigenen Bilder und Träume vernachlässigen.

Sogar Kinder lassen sich anscheinend heute zu guter Leistung besser motivieren, wenn man den Zugang zu Medien an die Bedingung knüpft, dass darunter nicht die schulischen Leistungen leiden dürfen.


Teilen:

weitere Beiträge

In meinem Blog findest Du zahlreiche Bild- und Textbeiträge aus 20 Jahren Berufserfahrung in der Welt der Fotografie, Technik & Medien.