
„Hilfe, bin ich unfotogen?!“ – Manchmal fragt man sich bei all den schönen Menschen in den Magazinen und sozialen Netzwerken, ob man vielleicht ein Problem mit sich selbst hat – oder haben sollte? Die anderen Influencer sehen immer aus wie aus dem Ei gepellt, super gestylt und entspannt aus, als wären sie gerade im Urlaub.
Beim eigenen prüfenden Blick in den Spiegel sieht das dann meist anders aus und man wendet schnell den Blick ab. Das Ganze wird dann gerne auf die Fotogenität der anderen und die Unfotogenität der eigenen Person geschoben. Aber ist es wirklich so einfach?
Es ist wie bei einem Marathon: Keiner erwartet, dass du beim ersten Versuch einen Weltrekord aufstellst. Es braucht Übung, Geduld und ein bisschen Humor, um die beste Version deines fotogenen Selbst zu werden.
Gibt es wirklich unfotogene Menschen?
Dann müsste man erst einmal klären, was fotogen eigentlich bedeutet.
Fotogen bedeutet für mich, sich besonders gut zum Fotografieren oder Filmen zu eignen.
Wenn sich jemand als nicht fotogen bezeichnet, heißt das dann, dass er sich nicht besonders gut zum Fotografieren eignet? – Als Porträtfotograf ist das für mich Ansichtssache und eine Frage der Übung. Denn unfotogen zu sein, ist für mich eher eine Frage des Gefühls.

Unfotogen gibt es nicht!
Was stimmt: Manche Menschen sind von Natur aus fotogen, weil sie vor der Kamera entspannter sind als andere. Diese Entspannung zeigt sich natürlich in den unzähligen Gesichtsmuskeln und in der Körperhaltung.
Manche blühen im Blitzlichtgewitter und mit der ganzen Aufmerksamkeit sogar erst richtig auf. In vielen Berufen gehört „sich präsentieren können“ auch einfach dazu, ist oft sogar ein bisschen notwendig und ist vor allem eines: erlernbar.
Wer heute regelmäßig auf der Bühne steht oder Präsentationen vor Publikum hält, hat anfangs sicher auch mit Nervosität zu kämpfen. Natürlich gibt es auch Naturtalente, aber wie so oft gilt auch hier: „Ohne Fleiß kein Preis, denn nur Übung macht den Meister“.
Natürlich kann man sich vor unangenehmen Dingen verstecken. Doch heutzutage gehört auch ein gutes Auftreten zu fast jedem Beruf und auch im Privatleben (z.B. beim Dating).
Fazit: Wer so etwas wie einen Vortrag halten oder lernen kann, der kann auch fotografieren. Denn ob jemand fotogen ist oder nicht, hängt oft von der Einstellung ab. Von innen wie von außen und ein bisschen von Übung, Anleitung und Selbstvertrauen. Das kann man aber nur mit Erfolgserlebnissen und am besten auch mit etwas Übung aufbauen.

Tipps um fotogener zu wirken
1. Die Körperhaltung zeigt, wie du dich fühlst.
Bring also etwas Spannung in deinen Körper und übe ein paar verschiedene Posen – vielleicht sogar vor dem Spiegel. Oft wirkt man von vorne mit verschränkten Armen eher wie ein Türsteher. Wenn du dagegen eine Schulter etwas weiter nach vorne nimmst, die Hüfte leicht eindrehst und auch mit dem Stand- und Spielbein arbeitest, wirkst du auf den Betrachter etwas einladender. Oft hilft es auch, das Kinn etwas weiter nach vorne zu bringen, weil man dann näher am Betrachter ist und einen schönen Schatten unter dem Kinn hat. 2. Mach dir keine Sorgen. Das macht nur Falten. Wenn du beim ersten Schwenk der Kamera denkst: „Das wird bestimmt nichts.“ – dann sagt dein Gesicht genau das. Das ist wie Magie und man könnte es auch eine selbsterfüllende Prophezeiung nennen. Man kann deine Gedanken an deinem Gesicht ablesen. Denk einfach: „Die Kamera ist mein Freund und wird schon das Beste aus mir herausholen.“
2. Arbeite an deiner Mimik.
Viele Menschen haben dieses reflexartige Lächeln, sobald eine Kamera auf sie gerichtet ist. Das wirkt leider nicht so überzeugend, wie man es vielleicht als Kind empfunden hat, wenn die Eltern „Cheese“ gesagt haben. Das einstudierte Lächeln erzeugt bestenfalls eine starre Miene. Was zählt, sind kurze, überzeugende Momente, in denen die Augen aufrichtig leuchten.
Es ist nicht mal notwendig, die ganze Zeit zu lachen. Es geht beim Fotoshootings auch eher um diese gewisse Flexibilität im Gesicht. Statt so lange in die Kamera zu starren, bis alles Lebendige aus dem Gesicht verschwunden ist, kann man auch kurze Blicke in die Kamera werfen. Wie beim Krafttraining: 10 Wiederholungen, dann die nächste Runde.
3. Das Licht macht die Musik.
Es gibt weiches und hartes Licht. Weiches Licht wirkt oft schmeichelnder als hartes oder sehr direktes Licht. Modefotografen arbeiten gerne mit hartem Licht, weil es Farben und Schnitte betont. Porträtfotografen arbeiten oft mit weichem Licht, weil es hilft, Menschen attraktiver aussehen zu lassen. Die meisten Porträtmaler arbeiten mit besonders weichem Licht.
4. Vorbereitung ist die halbe Miete.
Je nach Frisur kann es sinnvoll sein, vor dem Shooting einen Friseurtermin zu vereinbaren.
Dann geht es an den Kleiderschrank, um ein paar Outfits auszuprobieren. Das Wichtigste ist natürlich, dass du dich in den Sachen wohl fühlst. Der Schlabberlook im Bademantel sieht zwar toll aus, ist aber noch nicht das, was man braucht, um fotogener zu wirken. Einfarbige Stoffe wirken besser als auffällige Muster. Die Kleidung darf die Figur etwas betonen, denn Falten mag niemand. Der Stoff sollte aber auch nicht zu eng oder zu dünn sein – sonst könnte man die Konturen der Unterwäsche sehen. Optimal sind Oberteile mit einem etwas ausgefalleneren Kragen, da gerade bei den meisten Headshots dieser Teil der Kleidung die meiste Zeit im Bild zu sehen sein wird. Das Wichtigste beim Schminken, sind die Augen und die Lippen. Also ein bisschen Farbe auf die Wimpern und auf den Mund. Ansonsten findet ihr viele gute Tipps im Leitfaden.
5. Geh zu einem Portraitprofi
Lass Dich von einem Profi fotografieren, der dir vor, während und nach dem Shooting hilft, dich von deiner besten Seite zu zeigen.
Nicht selten wird ein professionelles Fotoshooting zum Erlebnis. Denn auch wenn man am Anfang vielleicht etwas Lampenfieber hat, ist das schnell verflogen, wenn man erst einmal den Dreh raus hat.
Vereinbare gern Deinen persönlichen Termin für ein unverbindliches Vorbereitungsgespräch.
Weitere Tipps
Welcher Hintergrund passt zu mir? – Wie Du deine Farben im Bild abstimmen kannst.
Was hilft gegen Augenringe? – Was kann man für ein besseres Hautbild tun?
Wie kann man sich auf ein Fotoshooting vorbereiten? – Schlaf, Sport, Wasser und Tipps.
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In meinem Blog findest Du zahlreiche Bild- und Textbeiträge aus 20 Jahren Berufserfahrung in der Welt der Fotografie, Technik & Medien.