
In diesem Ratgeber möchte ich aus meiner Erfahrung als Fotograf ein paar Tipps geben, wie die Vorbereitung auf ein Fotoshooting ablaufen könnte. Keine Sorge, es wird nicht wehtun, nur ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Diese Zeit ist jedoch ein gutes Investment – denn Deine Portraits sind ja heutzutage überall täglich für Dich im Einsatz in den sozialen Netzwerken, auf Deiner Webseite und in den Medien, damit Du digital genauso kompetent auftreten kannst wie in persona.
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1. Termin planen
Alle zwei bis drei Jahre lohnt es sich, ein professionelles Fotoshooting zu planen, um seine digitalen Willkommensbotschafter auf den neuesten Stand zu bringen. Den besten Zeitpunkt für ein Fotoshooting gibt es sowieso nicht. Aber es hilft, wenn man zum Shooting etwas entspannter und ausgeschlafener ist, als sonst.
Das Shooting sollte nach Möglichkeit dann beginnen, wenn man auch schon innerlich wach ist und die Augen schön strahlen können. Wenn man schon bei der Terminplanung ist, kann man ruhig auch mal in den Spiegel schauen und sich fragen, ob die Haare bei dem Plan auch mitspielen würden. Auch der kleine Fitnessplan vom Jahreswechsel darf gern vor dem Shooting reaktiviert werden, damit die Schultern in Form gebracht werden.
2. Outfits vorbereiten
Das Wichtigste ist natürlich, dass man sich in den Klamotten wohlfühlen. Eine kleine Vorabmodenschau der geplanten Outfits bringt auch längst vergessene Lieblingsteile wieder ins Spiel und zeigt, was zusammen passt oder noch fehlt. Im Schnitt sind 4 bis 6 verschiedene Outfits perfekt für ein Porträtshooting. Da darf auch eine gewisse Bandbreite von casual chic bis elegant dabei sein. Erfahrungsgemäß funktionieren einfarbige Stoffe besser als Muster.
Vielleicht mag auch das ein oder andere Stück vorher noch in die Reinigung. Gerade bei Hemden sieht man sehr schnell, ob diese schon länger getragen wurden oder gerade bügelfrisch vorm Shooting angezogen wurden. Letzteres ist natürlich später auf den Bildern schöner. Bei dunklen Oberteilen ist auch die Fusselrolle eine große Hilfe. Richtig elegant finde ich derzeit Hemden oder Blusen mit einem kurzen Stehkragen.
Tipp: Je nach Anlass kann man auch einfach das persönliche Lieblingsoutfit mit einem passenden Accessoires ausprobieren. Manche Porträts bekommen so einen besonderen Charme.

3. Haare stylen
Haare sind der Rahmen fürs Gesicht. Sie spielen nicht die Hauptrolle, sollen jedoch das Ensemble unterstützen. Modisch wirken natürlich schön fallende Haare, mit ein wenig Assysmetrie.
Falls Du nicht mehr die Chance hast, Deine Haare vor dem 1-2 Wochen vor dem Shooting schneiden zu lassen, wasche die Haare am Abend vorher und benutze Dein übliches Shampoo und eine Spülung.
Wer lange Haare hat, bringt sich bitte zum Shooting eine Bürste und Zopfhalter mit. So kann man das Shooting mit offenen Haaren beginnen und z.B. mit einem Zopf oder hochgesteckten Haaren abschliessen.
4. Gesicht in Form bringen
In Vorbereitung auf das Fotoshooting schadet es nicht, auch etwas Gesichtsyoga zu machen. Auch Lachen und Grimassen straffen die Gesichtsmuskulatur. Daneben hilft es natürlich auch, möglichst gut zu schlafen und wenn nötig, das Abendprogramm etwas zu kürzen – stattdessen lieber einen Tag im Spa, der Sauna oder am See einzubauen. Im Sommer ist auch Sonnencreme und Lippenbalsam eine gute Investition.
Haut: Blotting Tücher eignen sich zur Entfernung von Glanzstellen im Gesicht. Für einen seidigen Teint lässt sich mit einer sanften Feuchtigkeitscreme oder Gesichtsmasken arbeiten.
Make-up: Zum Shooting reicht meist das übliche Tages Make-Up zum Abpudern oder Nachziehen des Lippenstifts. Auch eine Wimpernbürste ist hilfreich. – Für den Fall, dass Du eine Visagistin am Set haben wirst, kannst Du auch ungeschminkt kommen und Dich ganz entspannt schminken lassen.
Bart: Am besten sehen Bärte aus, wenn sie getrimmt, gekämmt und mit Öl getränkt sind. So leuchtet der Bart auch auf den Bildern wie im Märchenfilm. Wer vorher noch einen Termin beim Barbier bekommt, macht wahrscheinlich auch nichts falsch. Denn die Kinnpartie wirkt meist zackiger, wenn der Drei-Tage-Bart am Hals kurz gehalten wird.
Brille: Brillengläser dürfen vor dem Fotoshooting gern gereinigt werden. Falls mehr als eine Brille spannend ist, einfach die Zweite oder Dritte auch einpacken. Brillen lassen sich sogar noch besser fotografieren, wenn keine Gläser drin sind, weil dann die Verzerrungen oder Spiegelungen durch die Gläser nicht sichtbar sind. Aber meistens lassen sich die Reflexionen auch mit ein wenig Handarbeit am Licht abschwächen.
Tipp: Der Tag vorm Shooting ist eher nicht für ungewöhnliche Experimente geeignet. Insbesondere die professionelle Gesichtshaarentfernung sollte 1 bis 2 Wochen vor dem Shooting gemacht werden.
5. Shooting geniessen
Beim Shooting braucht man sich eigentlich nur mal vor den Spiegel stellen und sich fragen, ob alles passt?
– Sitzen die Klamotten?
– Sind die Haare gut gekämmt?
– Sind da Fussel auf dem Sakko?
– Haben die Lippen genug Geschmeidigkeit?
Wenn im Spiegel alles perfekt aussieht, geht es in die Arena. Nein Quatsch, eigentlich eher auf den Spielplatz. So ein Fotoshooting ist eigentlich wie ein Spaziergang im Park.
Vor der Kamera darf man sich ganz vom Flow leiten und Fotografen beraten lassen, was gut aussieht oder besser funktioniert. Das Tolle daran: Es tut gar nicht weh, fotografiert zu werden. Es kann sogar Spaß machen, wenn man nicht nur gedankenlos in die Kamera starrt, sondern ein wenig mit dem Blick und Ausdruck spielt. Natürlich soll man nicht unnötig rumhampeln, sondern ganz in GNTM Manier langsam den „Look“ und die Pose entwickeln. So klappt es auch mit dem gestochen scharfen Bild am Ende.
6. Bildauswahl und Bearbeitung
Wenn die Bilder im Kasten sind, machen wir eine Vorauswahl. Hier sieht man schon ganz gut, welche Posen und welcher Ausdruck funktioniert. In einer Online-Galerie kann man sich bequem die Bilder aussuchen, die dann final bearbeitet werden sollen. In der Bildbearbeitung können Helligkeit, Farbigkeit und Kontrast angepasst werden. Auch temporäre Hautunreinheiten oder leichte Schatten unter den Augen können retuschiert werden. Die Bildbearbeitung und anschliessende Übergabe der finalen Bilder dauert in der Regel eine Woche.
7. Fazit
Die Vorbereitung für ein Fotoshooting ist an sich kein Geheimnis, doch bedarf ein wenig Zeit, vielleicht ein Bügeleisen und etwas Disziplin.